Vom Googeln zum Fragenstellen:
Wie sich Dein Suchverhalten verändert – und was das für Webseiten bedeutet
Stell Dir vor, Du bist gerade daran, Deiner Webseite auf Vordermann zu bringen und benötigst ein Plugin, das eine ganz bestimmte Funktion hat. Früher hättest Du schnell „Pop Up“ gegoogelt, fünf Tabs geöffnet und Dir mühsam eine Antwort zusammengesucht. Heute? Du fragst einfach eine KI – und bekommst in Sekunden eine klare Antwort. Willkommen im neuen Zeitalter des Suchens.
Früher: Keywords und Seiten durchforsten
Die klassische Google-Suche war lange wie ein Bummel durch eine Bibliothek. Du musstest wissen, wo Du suchst und wie Du es formulierst – und hast Dich dann durch Trefferlisten gearbeitet. Webseiten haben sich auf dieses Verhalten eingestellt: viele Keywords, lange Texte, Suchmaschinenoptimierung mit dem Fokus auf Rankings.
Beispiel:
Eine Rezept-Seite platzierte strategisch oft das Keyword „veganer Apfelkuchen“, auch wenn der Text ansonsten nicht sehr hilfreich war. Hauptsache, Google mochte’s.
Heute: Frag die KI – und Du bekommst direkt Antworten
Mit Tools wie ChatGPT, Perplexity oder auch der neuen Bing-Suche ist das Spiel anders geworden. Du formulierst eine komplette Frage – z. B. „Wie ersetze ich Eier beim Backen?“ – und bekommst direkt eine strukturierte, verständliche Antwort. Kein Scrollen, kein ewiges Suchen.
Das bedeutet: Du willst keine Informationen mehr sammeln, Du willst sie verstehen und anwenden – jetzt, sofort.
Was Webseiten jetzt tun sollten – ganz praktisch
🛠 Praxis-Tipp 1: Denke in Fragen, nicht in Keywords
Schreib Deine Inhalte so, dass sie echte Fragen beantworten – wie ein guter Ratgeber.
So geht’s:
- Mach Dir klar, welche Fragen Deine Zielgruppe stellt. Nutze Tools wie AnswerThePublic, AlsoAsked oder schau Dir die Google-„People also ask“-Box an.
- Formuliere Überschriften als Fragen:
✅ „Wie funktioniert eine Wärmepumpe?“
❌ „Wärmepumpe Funktion erklärt“
🛠 Praxis-Tipp 2: Biete strukturierte, hilfreiche Antworten
KI liebt klare Strukturen. Wenn Du auf einer Seite z. B. erklärst, wie man einen Garten anlegt, dann gliedere den Inhalt wie eine Mini-Anleitung.
So geht’s:
- Nutze Listen (z. B. „Schritt 1: Boden vorbereiten“ … „Schritt 5: Bewässerung anlegen“).
- Füge How-to-Abschnitte und Mini-FAQs ein.
- Verwende Zwischenüberschriften mit Keywords in natürlicher Sprache.
🛠 Praxis-Tipp 3: Optimiere für KI-Antworten
Auch wenn Du (noch) nicht direkt mit ChatGPT verlinkt bist, werden Deine Inhalte möglicherweise als Quelle verwendet.
So geht’s:
- Baue präzise, zitierfähige Absätze: kurze, klare Antworten auf typische Fragen.
- Nutze strukturierte Daten (Schema.org) – z. B. für Rezepte, FAQs, Events oder Produkte.
- Schau, ob Deine Inhalte woanders verlinkt oder geteilt werden – je mehr Sichtbarkeit, desto besser.
🛠 Praxis-Tipp 4: Mache aus passiven Lesern aktive Nutzer
Wenn jemand Deine Seite über eine KI entdeckt oder dort erwähnt wird, willst Du, dass sie bleibt – und nicht nur liest, sondern handelt.
So geht’s:
- Füge interaktive Elemente ein (z. B. Rechner, Checklisten, kleine Tools).
- Zeige nächste Schritte oder verwandte Inhalte klar sichtbar.
- Nutze Call-to-Actions wie:
👉 „Jetzt Anleitung als PDF speichern“
👉 „Mach den Selbsttest“
👉 „Erfahre mehr in unserem E-Book“
Fazit: Suchverhalten ist nicht tot – es hat sich nur verändert
Du suchst nicht weniger – Du suchst anders. Schneller, konkreter, lösungsorientierter. Webseiten, die das verstehen, haben die Chance, nicht nur in Suchmaschinen, sondern auch in KI-Tools präsent zu sein.
Mein Tipp an Dich: Denk beim nächsten Mal, wenn Du einen Text erstellst, nicht nur daran, gefunden zu werden – sondern daran, wie Du jemandem direkt weiterhilfst.